Anreise Cancun – Tulum
Von Cancun (Zentrale Busstation Cancun) aus fuhren wir mit dem ADO-Bus in ca. 2.5 Std. für 94 M$/pro Person nach Tulum (ADO-Station, liegt zentral). Wir rechneten mit eiskalt heruntergekühlten Bustemperaturen und hatten uns extra lange Hosen angezogen. Wie sich herausstellte, war das ein fataler Fehler. Denn: so kalt war es dann doch nicht in den ADO-Bussen – auch auf späteren Fahrten nicht.
Unterkunft Tulum
Es war auch viel zu warm in langen Klamotten und mit Gepäck in Tulum nach dem Hostel zu suchen, das wir uns aus dem Lonely Planet herausgesucht hatten. Dummerweise war der Lonely Planet 3 Jahre alt und das Hostel inzwischen umgezogen. Die Suche gestaltete sich etwas anstrengend, aber letztendlich wurden wir fündig. Das Wheary Traveler Hostel strahlte eine höchst entspannte Athmosphäre aus mit vielen Hängematten, Pool und chilligem Personal bestehend aus Langzeit-Reisenden. Jeden Abend gab es zur Happy Hour Caipis for free und noch mehr gechillte Leute. Das Hostel lag nur eine Parallelstraße von der Hauptstraße entfernt. Die Straße war geprägt durch viele Tourigeschäfte – wer eine Hängematte oder Strandkleidung kaufen möchte, oder ein Restaurant sucht, wird hier sicher fündig. Auch die Taxis, die einen an den Strand bringen, findet man an dieser Straße. In Tulum muss man sich entscheiden, ob man direkt am Strand übernachten möchte und dafür die Straße und die Geschäfte und wohl auch das Nachtleben mit dem Taxi aufsucht oder ob man sich für die andere Variante entscheidet. Im Nachhinein würden wir bei einem nächsten Besuch den Strand wählen – aber das hängt ja von den persönlichen Prioritäten ab. In dem Hostel unserer Wahl war bis 4 Uhr morgens nicht an Schlaf zu denken, zumal wir ein Doppelzimmer mit inkludiertem Bad (allerdings hatte das Bad keine Tür) gebucht hatten und entsprechend einen höheren Preis in Kauf nahmen.
Aktivitäten in Tulum
Der Strand und das Wasser in Tulum waren für uns das Beste, was wir auf unserer Reise gesehen haben. Beides war für uns ein Grund in unseren leider nur 3 Wochen Urlaubszeit geschlagene 3 Tage in Tulum zu bleiben. Der Sand ist so fein, wie weißer Dekosand. Es war wirklich unglaublich schön an diesem Flecken Erde. Das türkisblaue Wasser war noch seichter und wellenärmer als in Cancun – und daher für Wellenscheue, wie uns, einfach toll und mit einem hohen Entspannungsfaktor versehen. Ein zusätzliches Highlight in Tulum sind die Maya-Ruinen direkt am Strand von Tulum. An unserem Anreisetag fuhren wir mit dem Taxi zum Eingangsbereich des Ruinen-Geländes. Sie sind wirklich sehr schön und der Park ist recht weitläufig, natürlich sehr gut besucht und wir entdeckten auch einige Gesichter, die wir schon im Flugzeug gesehen hatten. Der Blick auf die Ruinen vom Wasser aus ist jedoch sehr viel interessanter und gibt die schöneren Bilder her. Im Vergleich zu den Ruinen in Palenque sind die Ruinen in Tulum aus touristischer und unserer persönlichen Sicht nicht so spektakulär, wie zuvor angenommen. Wenn man kein Museums-Junkie ist, kann man sich die 65 M$/pro Person auch sparen. Ruinen haben wir noch viele gesehen auf unserer Reise.
Am Anreiseabend buchten wir noch eine Schnorcheltour für den nächsten Tag in eine der vielen Cenoten. Unsere Buchung beinhaltete „Cave-Snorkeling“ und „Snorkletour“ vor den Ruinen von Tulum für insgesamt 1080 M$. Zum Cave-Snorkeling ging es in die Cenote Dos Ojos mit eigenen Flossen, Brille und Schnorchel und GoPro und einem gemieteten Neoprenanzug (lang ist zu empfehlen!). Die Gruppen werden je nach Buchung zusammengewürfelt. Wir hatten einen Nichtschwimmer in unserer 3er-Gruppe, was das Vorankommen sehr schwierig machte, aber der Guide stellte sich darauf ein und alle Beteiligten hatten am Ende des Tages ein tolles Erlebnis und wirklich einmalige Bilder auf den Kameras.
Nach einer 30minütigen Taxifahrt (Start 08:50 Uhr) ging die Tour (insges. 2 Stunden) in einer der beiden Höhlen los. Wenn man die Außentemperaturen kennt, kann man sich kaum vorstellen, dass ein langer Neoprenanzug wirklich sinnvoll erscheint. Nach 30 Minuten im Höhlenwasser (übrigens Süßwasser) waren wir dankbar für den Tipp. Die Taschenlampen wurden vom Veranstalter geliehen und funktionierten zu 60% – evtl. eigene mitbringen bei häufigeren Touren?! Ohne Guide sollte man eine Höhlentour wirklich nicht machen. In Dos Ojos gab es wohl schon Tauch- bzw. Schnorchelunfälle. Der Wasserstand ist immer unterschiedlich und nur ein erfahrener Guide kennt den Weg durch die teilweise verbundenen Stalagtiten/Stalagmiten z.B. in die Fledermaushöhle. Den Abschluss bildete ein kurzer Sprung in das Wasser des 2. Auges (Ojos – Augen), wo man individuell Fotos machen und ein wenig Planschen konnte. Klingt langweilig – war aber wirklich wahnsinnig schön. Die Sonnenstrahlen scheinen bis auf den Grund des völlig klaren Höhlenwassers in dieser Höhle und man kann Bilder machen, als wäre man in einem riesigen Aquarium. Wir fanden es unglaublich eindrucksvoll und würden es jedem weiterempfehlen.
Die anschließende Schnorcheltour auf dem Meer hätte man sich allerdings sparen können. Aus Sicherheitsgründen schnorchelt man mit Schwimmwesten – nicht sehr sinnvoll – und es gab einfach viel zu wenig zu sehen – selbst Korallen gab es kaum. Einen Rochen konnten wir sehen und in Ermangelung von zuvor angekündigtem „Wildlife“ schwamm ständig ein Typ mit der Kamera herum und versuchte die Luftblasenbilder hinterher noch teuer zu verkaufen. Man sollte die Zeit lieber entspannt am Strand nutzen oder den Riesengambasalat in der Strandbar probieren. Wir entdeckten in Tulum die Biersorte Modelo Especial für uns und das wurde seither zu unserem Standardgetränk beim Essen auf unserer Reise.
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in Tulum um einen weiteren Tag, denn wir brauchten noch einen entspannten Strandtag und Zeit für das Pläneschmieden zur Weiterreise. Wir entdeckten eine Strandbar, bei der wir für einen Pauschalpreis von 100 M$ 2 Sonnenliegen inkl. Cocktail bekamen und hielten uns dort im Palmenschatten den Rest des Tages auf. Zwischendurch spielten wir Frisbee, entdeckten, dass die Strandbar Teil einer Ferienhüttensiedlung war, die wir uns für den nächsten Besuch merken wollten und planten die nächste Tage. Dieser Strand, die Karibik und die entspannte Musik sind einfach Öl für gestresste Seelen. Der Entspannungsfaktor war sehr hoch in Tulum – allerdings sind wir auch beide sehr strandaffin und so kann der Strand einfach alles Andere in den Schatten stellen. Wir würden jederzeit wiederkommen!
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